Wandern in Kärnten – Von der Nossberger Hütte auf den Keeskopf
Das Wandern in Kärnten ist mittlerweile touristisch geworden, aber es immer noch erheblich weniger los als in Tirol. Das angenehme Klima, die vielfältige Auswahl an Touren und zusätzlich noch der höchste Berg Österreichs ziehen natürlich einige Menschen an. Es muss gesagt sein, dass der Tourismus in Kärnten, speziell in den Bergen, sehr gut verteilt ist und die Infrastruktur großartig ist. Wir entschieden uns für eine Wanderung aus dem Mölltal ins Gradental mit einer Übernachtung auf der Adolf-Nossberger-Hütte und der Besteigung des Keeskopfs, der auch ein 3000er ist.
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Anreise über die Großglockner Hochalpenstraße
Unsere Anreise führte uns über die Großglockner-Hochalpenstraße. Wir fuhren ziemlich blauäugig los und waren doch überrascht über die Preise für die Benutzung der Straße. Ein Tagesticket für einen PKW kostet stolze € 37,50. Mit dem Motorrad sind es immer noch € 27,50. Fairerweise kostet das Ticket für die Rückfahrt nur € 13,00, wenn man am nächsten Tag zurückfährt. Die Großglockner Hochalpenstraße ist nicht einfach ein Straßenpass, den man überfährt. Es ist ein Erlebnis, das einen Demut fühlen lässt. Umgeben von vergletscherten Bergen, eingebettet in eine grandiose Landschaft und Aussichten, die das Herz höher schlagen lassen.
Der Jungfernsprung im Mölltal
Das erste Ziel auf kärtnerischem Boden war der Jungfernsprung. Es ist ein 130 Meter hoher Wasserfall, der das Wasser in 3 Kaskaden in die Tiefe stürzen lässt. Der Name ist natürlich mit einer Sage verbunden. Ein hübsches, jungfräuliches Mädchen war auf einer Alm hoch über dem Mölltal zuhause und zeigte absolut kein Interesse an Männern. Der Teufel wollte die junge Sennerin verführen und verwandelte sich in einen schönen Mann. Diese ergreifte die Flucht und findet sich auf einem Felsen über dem Wasserfall wieder. Sie entscheidet sich für den Sprung. Von Engeln getragen setzte sie wieder sanft und unverletzt auf dem Boden auf.
Wasserfälle zu fotografieren ist meistens nett. Speziell wenn man ein bisschen länger belichtet, um das Wasser „fließen“ zu lassen. Es gibt verschieden Philosophien für die richtige Belichtungszeit. Wenn du weißen Matsch vermeiden willst, belichte zwischen 0,1 und 1,5 Sekunden. Im linken Bild waren es 1,6 Sekunden. Beim oberen Wasserfall sieht man noch Ansatzweise die einzelnen Stränge und unten ist es schon zu spät.
Anstieg zur Nossberger Hütte – Wandern in Kärnten
Die Nossberger Hütte befindet sich im Herzen der Kärtner Schobergruppe und liegt am farblich spannendsten Bergsee, den wir bis jetzt gesehen haben – den Gradensee. Dabei handelt es sich um Gletschergewässer und daher hat der See seine wunderschöne türkisblaue Farbe. Die Hütte ist ein tolles Ziel für einen Tagesausflug, eignet sich aber auch sehr gut als Zwischenstation für Mehrtagestouren oder als Übernachtungsmöglichkeit für eine Wanderung auf einen 3000er. Für uns kam die letzte Variante in Frage und wir stiegen durchs Gradental auf. Es gibt einen Parkplatz auf gut 1.600 m, den Gradental Parkplatz, der über eine Schotterstraße erreichbar ist. Für tieffliegende Autos, die vom Wörtherseer GTI Treffen kommen, ist diese Auffahrt wohl eher nichts.
Man parkt am Rand des Nationalparks und wandert dann entlang des Gradenbaches in Richtung Süd einwärts. Die Wegbeschreibung gibt rund drei Stunden Aufstieg bis zur Hütte vor. Der Weg zur Hütte bietet einige tolle Fotospots und so dauerte es etwas länger bis wir schlussendlich angekommen sind.
Adolf Nossberger Hütte
An der Adolf Nossberger Hütte angekommen, mussten wir natürlich zuerst etwas fotografieren gehen. Die Stimmung war mystisch und die Wolken halfen dabei, dass der Gradensee eine unwiderstehliche Farbe bekam. Aufgrund dieser Stimmung, kann man behaupten, dass wir in Norwegen oder Island waren. Der Abend und die Nacht ließen uns spüren, dass wir auf über 2400 Metern waren.
Ein großes Lob geht an dieser Stelle an Christian, den Pächter der Nossberger Hütte. Die sich lösende Sohle von Steffis Schuh wurde fachmännisch angespaxt und die Bewirtung war wirklich super. Selten stößt man auf so entspannte Hüttenpächter.
Der Aufstieg auf den Keeskopf
Der Morgen überraschte dafür wieder mit absoluter Klarheit und somit waren die Voraussetzungen erfüllt, dass wir auf den Keeskopf wandern konnten. Bei diesem Berg handelt es sich um einen Grenzgipfel zwischen Osttirol und Oberkärnten und liegt auf 3081 m. Beschrieben ist dieser als leichter 3000er, was für Wok eine streitbare Formulierung darstellte. Die Liste mit begangenen 3000ern ist bei Wok vermutlich länger, als er es weiß. Im Wesentlichen ist das auch nur eine Zahl und jeder Berg bietet mehr als eine Höhe.
Auf dieser Erfahrung aufbauend kann gesagt werden, dass es deutlich leichtere 3000er zu besteigen gibt. Konkret geht es beim Keeskopf darum, dass der Weg über Platten führt und deshalb die Wegfindung nicht immer ganz einfach ist, obwohl der Weg super markiert ist. Am Gipfel wird’s nochmal etwas steiler und der Weg führt teilweise über recht losen Untergrund. Speziell an Stellen an denen ausrutschen subgut ist, ist es am rutschigsten. Dafür wird man mit Einsamkeit belohnt und man kann von dort auch den Großglockner erblicken. Von der Hütte benötigten wir mit Fotostopps ca. 2h 15min. Vom Gipfel zur Hütte in etwa gleich lang.
Die Rückreise aus dem Mölltal
Wie schon oben beschrieben nutzten wir die Option für € 13,- nochmal über die Großglockner-Hochalpenstraße zu fahren. In Heiligenblut, dem Start der Straße, mussten wir natürlich ein Foto von der Kirche und dem Berg machen. Diese Idee hatten doch schon einige vor uns, wie wir anschließend herausfanden :).
Wir fuhren auch zur Franz-Josefs-Höhe. 1856 hatten an dieser Stelle Kaiser Franz Josef und seine Sisi damals den 3.798 hohen Großglockner bestaunt und auch wir staunten nicht schlecht. Der Großglockner ist ein hervorragender Wander- und Skitourenberg und auch Wok hat ihn schon bestiegen. In diesem Beitrag findest du mehr Infos zum Abenteuer Großglockner.
Am Fuße des Großglockner befindet sich auch die Pasterze und ist mit mehr als 7 km Länge der größte Gletscher Österreichs. Die Gletscherzunge ist stark im Rückgang und dürfte schätzungsweise in 30 Jahren gar nicht mehr zu sehen sein. Wer genau hinschaut kann auf der Franz-Josefs-Höhe auch Murmeltiere und Steinböcke beobachten.
Zum Abschluss fuhren wir noch zur Edelweißspitze und genossen dort die Stimmung. Diese eignete sich auch wieder sehr schön zum Fotografieren.
Fazit – Bergsee, Hütte und ein 3000er
Dieser Ausflug überraschte uns mehrfach und wir konnten uns nicht erinnern, wann wir das letzte Mal so viel gesehen haben. Die Nossberger Hütte liegt absolut grandios und der Bergsee an der Hütte ist einmalig. Es gibt vermutlich schönere Gipfel als den Keeskopf, jedoch genossen wir auch sehr die Einsamkeit am Berg.
Kameraequipment
- Kamerabody: Canon EOS 6D
- Canon-Objektiv: Sigma 35mm f/1.4
- Stativ: Rollei C5i Carbonstativ mit Kugelkopf
- Kabelfernauslöser für Zeitraffer-Aufnahmen
- Speicherkartenetui mit mehreren Speicherkarten von Transcend
- Rucksack: Ortovox Peak 45
Wandbilder Shop
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