Bikeurlaub – 3 Länder und 6 empfehlenswerte Bike-Touren in den Alpen
Für alle, die gerne mit dem Mountainbike auch mal abseits der Bikeparks unterwegs sein wollen, ist die Runde „Bikeurlaub in den Alpen“ genau das Richtige. Es geht um’s Vinschgau, Graubünden und Tirol. Aus der Perspektive der Natur sind die Gebiete vergleichbar. In Sachen Sympathie gegenüber Radfahrern doch etwas unterschiedlich. Dieser Beitrag soll aber keine Diskussion über Trailsharing oder ähnliches werden.
Schwieriger Start in den bikeurlaub in den alpen
Der ganze Ausflug startete ausgesprochen schwierig, nachdem Propain das bestellte Rad meines Freundes, Zenzos Marios Grandos, einfach mal zwei Monate später als vereinbart lieferte. Eigentlich wollten wir die Transprovence nachfahren.
Selten habe ich so eine schlechte Kommunikation einer Firma erlebt. Von Propain kam Null Information und erst auf Nachfrage wurde bestätigt, dass der Liefertermin (zu diesem Zeitpunkt bereits 4 Wochen zu spät) sich nochmals verzögern wird. Weiters folgten Lieferproblemen der Bremse. Da war Propain nicht in der Lage die Bremse auf die Seite zu legen, als das Rad bestellt und bezahlt wurde. Dass die Bremse drei Monate später vielleicht ausverkauft sein könnte, wurde einfach nicht bedacht. Fairer Weise wurde ohne Aufpreis anstatt der Magura MT 5 die MT 7 montiert. Aber auf diese Idee ist Propain auch nicht von alleine gekommen… Deshalb sind wir mit dem alten Rad von Zenzos gestartet.
Vinschgau – Bikeurlaub in den Alpen
Jeder der gerne Trails mit dem Mountainbike fährt, kennt das Vinschgau. Der Latscher Sonnenhang, Holy Hansen, Tibettrail und was es sonst noch alles so gibt. Wir haben uns für eine andere Runde entschieden, die aber sicherlich auch nicht mehr für alle neu ist. Wir sind nach Sulden gefahren und haben dort noch die letze Gondel des Tages erwischt. Bei der Bergstation mussten zuerst meine Lieblingsberge der näheren Umgebung begutachtet werden: die Königsspitze und der Ortler. Wobei ich mir den Ortler immer als dicke Frau vom König vorstelle 🙂
Auf das Madritschjoch
Genug der Sentimentalität: Der Abend kommt schneller als gedacht und der Weg ist zwar nicht ganz weit, aber ein technisches Problem sollten wir lieber nicht haben. Die erste Etappe ging auf das Madritschjoch – immerhin auf stolzen 3.123 Metern über der Adria. Es gibt nicht viele so hohe Pässe, die super mit dem Fahrrad zu machen sind. Der Höhe entsprechend stellte sich eine kühle Brise ein. Man könnte es auch als Wind, der die Knochen erzittern lässt, bezeichnen. Beim Radausflug hat man eben nicht so viel Kleidung dabei.
Von dort starteten wir die erste Abfahrt in Richtung der Zufall-Hütte, die man eher Zu-Fall-Hütte nennt. Der Weg ist von oben bis unten bis auf ein paar Kleinigkeitn gut fahrbar. Die ersten Serpentinen, bis hin zum flachen Wiesenplateau, würde ich als S3 beschreiben. Dann geht es flüssig den Boden entlang und man nähert sich rasch der Hütte, die auch ein Hotel sein könnte.
Im Hintergrund leuchten bereits die Gletscher, die Richtung Cevedale gehen. Die beiden Dosenbiere, die obligatorisch für den Urlaubsstart sind, tranken wir natürlich noch vor der Hütte, außer Sichtweite 🙂 Wir spekulierten mit wenig Gästen und einem eher leeren Lager. Gut spekuliert – allein im Lager. Der Abend war jung und die Getränke waren gut. Das Essen hat uns nicht zur Gänze überzeugt, aber mit ein bisschen Wein war es gut genießbar.
Tag 2 – Bikeurlaub in den Alpen
Am nächsten Morgen brachen wir in Richtung Martelltal auf. Von der Hütte gibt es noch einen ganz guten Trail bis zur Talstation der Materialseilbahn. Der Weg links der Straße kann nicht empfohlen werden. Zuviel Auf und Ab und vor allem einige aufwärts Passagen sind nicht fahrbar. Das Martell Dorf in Südtirol war der Startpunkt zum anstrengenden Teil des Tages – steile Asphaltstraßen und noch steilere Schotterstraßen. Zum Abschluss wurde nochmals das Rad für gute 45 Minuten geschoben und getragen. Das Ziel war die Göflaner Scharte auf knapp 2400m.
Abfahrt von der Göflaner scharte – Bikeurlaub in den Alpen
Wir haben uns entschieden von der Göflaner Scharte direkt zur Göflaner Alm zu fahren. Fahrbar ist der Trail auf jeden Fall, aber auch richtig anstrengend. Steil und verblockt, enge Kehren und unkontrolliertes absteigen sollte tunlichst vermieden werden. Von der Göflaner Alm traversierten wir dann zum Holy Hansen. Als flowiges Gegenstück zu dem gerade erlebten. Meiner Meinung nach ist der Trail ganz nett. Er hat sehr vieles, aber von allem etwas zu wenig. Dass ich mir meinen absolut neuen Continental Baron Projekt dabei kaputt gefahren habe, lässt mich nicht positiver zurück denken. Es blieb bis wir unten waren nicht der einzige Reifenschaden.
Im Tal angekommen hat man so um die 1600 Höhenmeter vernichtet. Für uns hieß es dann: zurück zum Auto. Wir sind bis Prad den Radweg entlang getreten und von dort mit dem Bus zum Auto. Nach Sulden zu treten war keine echte Option, weil es zu weit weg war. Den Abend ließen wir bei einem Studienfreund mit guter Pizza und einem Schlückchen Bier ausklingen.
Davos – Schweizer Trail-Eldorado
Unser nächster Stopp war die Schweiz, genauer gesagt Davos. Es stimmt das die Schweiz in den meisten Fällen teuer ist, aber wer liftunterstützt radfahren möchte, findet in Davos eine preisgünstige Option. Man checkt am Campingplatz ein und erhält dann günstig das Ticket für alle Gondeln in der Umgebung dazu. Für zwei Tage kann man pro Person mit rund 60 Euro für schlafen und Biketransport rechnen. Wo bekommt man sonst so einen Deal?
Wir kamen am ersten Tag etwas später als geplant an und pedallierten zuerst einmal hoch. Wir sind dann einen Abschnitt des Davos Epic Trails gefahren. Zur Belohnung kehrten wir in einer Hütte ein und genossen die Aussicht auf ein klassisches, kitschiges Schweizer Alpenhaus. Den Abend ließen wir ganz gewöhnlich am Campingplatz ausklingen. Nudeln mit Fertigsugo hieß das Menü. Für den nächsten Tag hatten wir einiges vor…
Davos – Technische Probleme – Bikeurlaub in den Alpen
Wir starteten also voller Motivation und mit kleinen Nachwirkungen des Abends in Tag. In der Nacht hatte es geregnet und es war schön nass. Man fährt eh viel zu selten bei nassen Verhältnissen, heißt’s immer. Also rauf mit der ersten Gondel und sich ein bisschen dreckig machen vom Rinerhorn nach Abirügg. Rauf mit der 2. Gondel zum Jakobshorn und kurz überlegen, ob ein Warnschild uns abschrecken sollte – steiler Weg und technisch schwierig.
Wir ließen uns nach kurzem in-uns-gehen nicht davon abhalten und es war mit Sicherheit die richtige Entscheidung. Ein super flowiger Trail nach Teufi ist es gewesen. Leicht technisch (S2), nie wirklich langsam und immer mit schöner Aussicht. Das Schild schreckte nicht wirklich viele Menschen ab und wir fuhren auf eine größere Gruppe auf.
Weiter ging’s mit der Bahn zum Weißfluhjoch – der Anfang vom Ende. Wir traversierten zum Gotschnagrat über einen super schnellen und scharfkantigen Trail. Die leichte Angst um die Reifen hat nicht wirklich am schnell fahren gehindert. Am Gotschnagrat, wie aus dem Nichts: „Zenzos, mein Rad fühlt sich super komisch an“. Erstdiagnose: Highspeed oder alle Zugstufen des Dämpfers sind kaputt. Drei Minuten später: Aha, so viel Öl ist also in einem Dämpfer. Den Schlusspunkt markierte die Erkenntnis, dass ein Dämpfer auch nur durch die Feder zusammengehalten werden kann.
Pausetag in Innsbruck – Bikeurlaub in den Alpen
Es fehlte ein Rad, nach wie vor. Die Versuche Zenzos neues Rad direkt bei Propain abzuholen, wurden aufgrund scheinheiliger Corona-Bestimmungen abgelehnt. Ich versteh nach wie vor nicht, wieso man sich nicht vor der Tür treffen kann… Schlussendlich wurde das Rad doch noch geliefert und wir starteten erneut in eine Runde. Diesmal blieben wir in der näheren Umgebung von Innsbruck.
Grinzens bis Innsbrucker Hütte
Innsbrucker Hütte bis Pflerschtal – Bikeurlaub in den Alpen
Unser letzter Tag am Rad startete stimmungsvoll. Jede Menge Wolken und Nebel lagen in der Luft. Der Trail von der Innsbrucker Hütte ins Gschnitztal ist nicht ganz leicht und die Blicke gehen manchmal tiefer als man es vom Radfahren gewohnt ist. Der untere Teil des Weges wird auch von Kühen benutzt und im Gschnitz angekommen mussten wir uns zuerst einmal säubern.
Weiter zur Tribulaun Hütte
Weiter ging’s mit der Auffahrt zur österreichischen Tribulaun Hütte. Der Forstweg bis zur Hütte ist richtig steil. Wir sind jedoch knapp vor der Hütte abgezweigt und zum Pflerscher Joch gestartet. Dieser Weg war nicht angenehm – ca. 1,5 Stunden das Rad tragen. Die Aussicht hat aber die Mühen belohnt. Die Abfahrt bis ins Pflersch war eigentlich ganz gut – zwar steinig, aber wirklich alles fahrbar. Danach traten wir zurück zum Brenner und mit dem Zug nach Hause. Dieses mal gab es kein Abschlussbier, da wir zu fertig waren, aber zufrieden.
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