Skitouren in Bulgarien – geht das überhaupt? Bulgarien ist vielleicht nicht die bekannteste Region für Skitouren, bietet jedoch wirklich lohnende Ziele. Zusätzlich sind die Namensgebungen der Abfahrten immer für ein schmunzeln gut, wie zum Beispiel Stevie Wonder oder Devils Culuoir of Musala.
Inhaltsverzeichnis Skitouren in Bulgarien
Unsere liebsten Skitouren in Bulgarien
- Musala – der höchste des Balkans
- Goliam Kupen – Stei, eng und steinig
- Stevie Wonder – die bekannteste Rinne Bulgariens
- Malyovitsa – Schöner Aussichtsberg
- Vihren – Der 3.höchste Berg des Balkan
Die Anreise zu den Skitouren in Bulgarien
Voller Optimismus und mit mageren Schneebedingungen in Tirol machten wir uns den Weg gen Osten. Die Anreise gestaltet sich generell simpel und der Flughafen in Sofia wird aus Zentraleuropa regelmäßig angeflogen. Für alle die lieber selbst mit dem Auto fahren, ist die Strecke zwar grenzwertig, aber auf jeden Fall machbar.
Ohne ein Auto wird es dennoch schwierig in Bulgarien, daher gibt es jede Menge Anbieter von Leihwägen. Wir haben uns für ein „geländefähiges Vehikel“ entschieden. Nach einem unerwarteten Upgrade fanden wir uns in einem Mercedes GL 420 wieder. Mehr Schiff als Auto, aber zuverlässig und treu. War ein Randstein im Weg, wurde das Fahrwerk hoch gefahren, was absolut nötig war.
Unsere gemachten Skitouren!
In Bulgarien erwartete uns ein Winter, wie er in Tirol nur bedingt eingekehrt war. Starker Schneefall in Sofia und schlecht gekennzeichnete Autobahnabfahrten verzögerten unseren Weg zum ersten Hotel in Borovec. Nächtigungsmöglichkeiten gibt es dort genug und alle liegen quasi an der Skipiste. Borovec hat einen eigenen Flair und bietet auch genug Möglichkeiten seiner Leber etwas Arbeit zu verschaffen. „Leider“ ist der Massentourismus auch hier eingekehrt und die lautesten Menschen sind wie üblich in den Skigebieten englischsprechend.
TAG 1: MUSALA – SKITOUREN in BULGARIEN
Dem Wirbel zu entfliehen ist sehr einfach und man kann sich die ersten Höhenmeter gemütlich mit der Gondel chauffieren lassen. Dann einfach mal ins Gelände abzweigen und ein paar Meter mit den Steigfellen zurücklegen. Nach den ersten 100 Meter fühlt man sich beinahe einsam.
Der höchste Berg des Balkans
Unser Ziel für diesen Tag war noch nicht klar definiert. Nach dem Check der Schneebedingungen haben wir uns für den höchsten Berg des Balkans entschieden: Musala. Mit 2925 Metern ist er die höchste Erhebung der Halbinsel. Dicht gefolgt vom Olymp in Griechenland und den Vihren in der Nähe von Bansko. Zusätzlich war das Wetter auch sehr einladend und man weiß ja nie, wie es sich entwickeln wird. Wir sind zwar keine Skitourengeher, die unbedingt auf den höchsten Berg müssen, aber dieser Musala bietet eben auch ansehnliche Abfahrtsoptionen. Ende Februar lässt die Sonne am Balkan jeden einzelnen und auch den Schnee spüren, dass sie Power hat. Das hat leider das Spuren etwas erschwert. Nach einigen Metern und etwas Gewuhle am Gipfelgrat, mit den Skiern am Rucksack, haben wir den Gipfel erreicht. Irgendjemand ist nach dem Schneefall nun mal der Erste und der muss manchmal eben wuhlen. Oben angekommen trifft man zuerst in leichter Überraschung auf eine permanent bewohnte Wetterstation. Vom höchsten Punkt des Balkans wurden wir mit einer wunderschöne Fernsicht belohnt.
Die Abfahrt
Nach einer gemütlichen Pause am Gipfel suchten wir uns die beste Abfahrtsoption. Das Devil’s Culoir of Musala war leider dem Wind zu sehr zugewandt und hatte zu wenig Schnee. Also sind wir eine Rinne nach Osten abgefahren. Knappe 300-400 Höhenmeter unterhalb war schon weniger Windzeichnung im Schnee zu sehen und die Verhältnisse, die schon gut waren, wurden sehr gut. Das war dann die Belohnung fürs Gewuhle am Gipfelgrat und eindeutig wurden die Vor- und Nachteile des Spurens.
Der Berg Deno
Nach der ersten Abfahrt fellten wir nochmal auf und gingen auf den Deno. Dieser Berg war etwas anders exponiert. Wir sind von Westen aufgestiegen und nach Osten abgestiegen. Zumindest die ersten 200 Höhenmeter. Der Wind hatte den Berg leergeräumt.
TAG 2: GOLIAM KUPEN – SKITOUREN In BULGARIEN
Am zweiten Tag hieß das Ziel Goliam Kupen. Im Bild zu sehen als der flache Gipfel im rechten Bilddrittel mit der steilen Gipfelrinne. Dazu fuhren wir am Morgen nach Malyovitsa. Dort befindet sich ein sehr kleines, nettes Skigebiet. Die Schneelage dort war noch in Ordnung, aber sie verkomplizierte die Abfahrt vom Kupen. Die Rinne ist per se schon relativ eng und steil (40°) und der Schneemangel hat sie noch enger und härter gemacht. Der Aufstieg war technisch schon etwas fordernd, aber mit Steigeisen war es kein Problem. Belohnt wurden wir wieder mit einem schönen Ausblick.
Die Abfahrt
Die Abfahrt durch die Rinne war zum Aufpassen. Stürzen wollte keiner von uns. Und wäre vermutlich auch nicht ratsam gewesen, da die Oberfläche sehr hart gepresst vom Wind war. Nach der Rinne fanden wir wieder etwas bessere Verhältnisse. Beim Blick zum Hauptgipfel dieser Region, den Malyovitsa, wurde auch klar, wieso die Verhältnisse so waren.
Après-Ski
Es ist ja auch ein Urlaub und daher gab’s zum Abschluss der Tour einen Drink im Skigebiet. Wie es sich für unseren Herrenausflug gehört, wird Schnauzer getragen.
Kloster Rila
Der Tag war noch jung und so haben wir uns für einene kulturellen Ausflug entschieden. Es wurde das Kloster Rila besichtigt.
Tag 3: Ruhetag
Am folgenden Tag machte uns das Wetter einen Strich durch die Rechnung. Es hatte konstante 80km/h Wind und eine Sichtweite von circa 10 Metern. Stevie Wonder musste warten und der Tag wurde als quasi-Ruhetag auserkoren.
TAG 4: STEVIE WONDER – SKITOUREN IN BULGARIEN
Am vierten Tag war das Wetter besser und wir sind Stevie Wonder gefahren. Das ist eine Rinne mit ca 35° Gefälle, beim Einstieg vielleicht ein bisschen mehr. Am Nachmittag haben wir uns noch die Kirche von Bojana angesehen und gingen etwas spazieren auf den Vorhügeln von Sofia.
TAG 5: MALYOVITSA- SKITOUREN IN BULGARIEN
Am vorletzten Skitouren-Tag gingen wir auf den Malyovitsa. Der Weg war schon teilweise bekannt und war technisch auch nicht fordernd. Es ist ein Gipfel, den man komplett mit den Ski gehen kann.
TAG 6: VIHREN – SKITOUREN IN BULGARIEN
Die letzte Skitour führte uns auf den Vihren im Gebiet von Bansko. Das ist der dritthöchste Berg des Balkans. Die Schneelage war mäßig, aber gut genug. Es ist wieder ein Berg mit mehreren Abfahrtsoptionen und auch ein Berg mit sehr guter Aussicht. Die Abfahrt war wieder steil, firnte aber auch schon ein bisschen auf.
TAG 7: SOFIA – FREE WALKING TOUR
Der Abschluss war eine Free Walking Tour in Sofia, die absolut empfehlenswert ist. Viele Informationen und ein wirklich netter Guide haben einen besonderen Bezug zu der Stadt hergestellt.
Der Rückflug
Der Rückflug war beinahe problemlos. Zeitaufwändig war nur der Versuch zu erklären, was ein ABS-Rucksack ist und dass die Kartusche ungefährlich ist. Da halfen weder die Ausdrucke, die das Beschreiben, noch andere Erklärungen.
Alles in allem war es ein sehr lustiger, sportiver Skitourenurlaub und die Skitouren in Bulgarien sind absolut zu empfehlen.
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Verwendetes Equipment
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- Objektiv: Sigma DC DN 16mm f/1.4
- Kit Objektiv: Sony 16-50mm
- Zum Schutz des Sigma Objektivs verwende ich einen UV Filter
- Kameratasche: Crumpler Qe 150
- Rucksack: ABS Rucksack von Mammut
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jens
Hallo, schöner Bericht. Ich habe 3 x Bulgarien mit den Zug durchquert.
Auf meiner HP habe ich sehr viele Bulgarien Tipps, u.a. der älteste Goldschatz der Welt wurde gefunden …
Schöne Grüße aus dem Schwarzwald Jens.